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1. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 106

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
106 ohne Kultur und Ertrag bleiben. Sehr verdienstvoll war die Entwsse-ruug des Oderbruchs, die er bereits in der Friedenszeit zwischen dem zweiten und siebenjhrigen Kriege unternahm. Der Oderbruch lag zwischen Frankfurt a. O. und Oderberg und umfate eine Flche von 1012 Quadratmeilen. Durch periodisch auftretende berflutungen der Oder war er zur Wstenei geworden und bestand zumeist aus Sumpf. Die sprliche Be-vlkerung nhrte sich nur notdrftig von Fischfang, Jagd und Viehzucht. Frhere Schutzarbeiten waren ohne Erfolg geblieben. Da begann Friedrich 1746 die schwierigen und kostspieligen Eindeichungsarbeiten, die innerhalb 6 Jahren vollendet waren und etwa 225 000 Morgen der Kultur zurck-gaben. Die Wildnis war in ertragreichen Boden umgewandelt, der, ge-schtzt gegen die verheerenden Gewsser, nunmehr zu einer der reichsten Ackerbaugegenden des Staates wurde, zu einem gesicherten Heim fr eine zahlreiche, wohlhabende und zufriedene Bevlkerung. Als Friedrich sein vollendetes Werk besichtigte, sprach er: Hier habe ich eine Provinz im Frieden erobert." Mit groen Kosten lie er in Ostfriesland den Landschaftspolder eindeichen, wodurch aus einem Teile des Dollarts ein fruchtbares Ackerfeld wurde, auch lie er den Finerbruch bei Ziefar, den Drmling in der Altmark anbauen. Durch Vergnstigungen aller Art zog er Ansiedler aus allen Teilen Deutschlands herbei, um die Menge arbeitender Krfte zu erhalten, die fr die Bodenkultur ntig waren. Man hat berechnet, da durch Friedrichs Thtigkeit 400 000 Morgen Landes urbar gemacht, 500 neue Drfer gegrndet, 250000 Kolonisten angesiedelt worden sind.1) Wirtschaftspolitik. Handel und Gewerbe, fr die der König eine besondere Abteilung des Generaldirektoriums errichtet hatte, erfuhren des Knigs besondere Frderung. In allen Teilen seines Landes legte er auf Staatskosten eine Menge Fabriken an oder untersttzte solche durch Geld und Privilegien. Auch durch Schutzzlle frderte er zahlreiche Industriezweige. Eine Anzahl von Handelszweigen monopolisierte der König; so trieb der Staat Alleinhandel mit Salz, Tabak und Kaffee. Es blhten die Leinwand-, Woll- und Baumwollindustrie; auch errichtete Friedrich in Berlin die erste Porzellanfabrik, die bald das ganze Land mit ihren trefflichen Erzeugnissen versah. Weil fr Seidenstoffe jhrlich ansehnliche Summen an das Ausland gezahlt wurden, frderte der König auch den Seidenbau. Zum Besten des Binnenhandels wurden Kanle angelegt. So entstand der Plaueusche Kanal, der den Wasser- *) Eine Besichtigungsreise Friedrichs des Groen.

2. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 63

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
63 Besserungen der Landwirtschaft und Viehzucht, fr den Anbau wster Pltze, fr Grndung neuer Ansiedelungen hatte er Anregung, Frderung und auch eine offene Hand. Seine Domnen machte er zu Musterwirt-schafteu, und den Bauernstand befreite er von manchen unntigen Diensten und Verpflichtungen. So schrieb er einst, als er erfuhr, welchen Mi-brauch die Beamten mit dem Rechte trieben, Vorspann von den Bauern zu verlangen: Ich will nicht, da die Herren Rte in den Provinzen mit meiner Bauern Pferde spazieren fahren." Die Leibeigenschaft der Bauern auf seinen Domnen verwandelte er in eine Gntspslicht, die nur geringe Leistungen von den Bauern forderte. Durch Errichtung eines scharfen Schutzzollsystems, durch Aus-schlieung fremder Erzeugnisse beabsichtigte der König, die mangelhaste Industrie Preuens in die Hhe zu bringen, was ihm jedoch nur un-vollkommen gelang und jeden Ausschwung des Handels niederhielt. Das Verbot der Einsuhr fremder Fabrikate fhrte er so schonungslos durch, da er den Frauen auf der Strae ihre aus fremdem Baumwollenzeug verfertigten Kleider vom Leibe reien und kattunene Bettvorhnge aus den Husern wegnehmen lie. Am meisten blhte unter den Gewerben noch die Wollenmanufaktur auf, fr die er in Berlin das berhmte Lagerhaus" (eine Tuchfabrik im groen Mae) grndete. Fr das Lagerhaus verschrieb er aus den Niederlanden geschickte Wollweber, auerdem zog er eine Menge von Handwerkern der Wollindustrie aus Spanien, Weber und Frber, ins Land. Die durch Pest und Hungersnot entvlkerte Provinz Preußen verdankt dem Könige eine auerordentliche Hebung der Knltur und des Wohlstandes. Unter den gnstigsten Bedingungen lud er Ansiedler nach Preußen ein; auer den Lndereien erhielten sie freies Brennholz und nenn Jahre Befreiung von allen Stenern und Lasten. Bis zum Jahre 1728 waren 15000 Familien vornehmlich aus Schwaben, Franken und Nieder-sachsen nach Preußen ausgewandert. Dorthin schickte er auch die wegen ihres Glaubens vom Erzbischos Firmian bedrckten 17000 Salzburger Lutheraner*, denen er beim Kaiser 1732 die freie Auswanderung erwirkt hatte. Sie wurden namentlich um Gumbinnen, Memel und Tilsit angesiedelt. Alle neu angesiedelten Bauern wurden als freie Eigentmer eingesetzt, hatten also ein besseres Los als die bereits angesessenen Bauern. In Ostpreuen hat der König 12 Städte, 332 Drfer und 49 Domnen neu gebaut. Auch in andern Provinzen hat er wste Gegenden urbar machen lassen so das havellndische Luch und Städte neu aufgebaut oder erweitert; namentlich gewannen durch ihn Potsdam und Berlin.

3. Das Altertum - S. 94

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
94 den Stand zu setzen, an der Spitze eines Bundesstaates die Hegemonie in Hellas und in den Pflanzstdten an sich zu bringen. Drei Mittel schienen ihm zu diesem Zwecke besonders geeignet: Die Befestigung Athens und des Pirus, die Vergrerung der Flotte und die Vermehrung der Bevlkerung. Zunchst bewirkte er, da die wiederhergestellte Stadt Athen mit einer starken Ring-mauer geschtzt und die Hafenbauten im Pirus vollendet wurden. Er lie die drei natrlichen Buchten bei dem Dorfe Pirus auf der Land-und Seeseite befestigen und einen Teil des grten, geschtzten Busens zum Kriegshafen Herrichten. An diesen schlssen sich die Werften, Schiffshuser, Arsenale und dgl. Die Befestigung bestand in einer Ringmauer, die in einem groen, weit ins Land hineinspringenden Bogen die drei Buchten im Rcken von Meer zu Meer umgab. Sie hatte bei einer Lnge von 1v2 Meilen eine Breite von 3,5m so da die Lastwagen mit den Steinen beim Bauen einander ausweichen konnten. In regelmigen Abstnden waren die Mauern von Trmen berragt. Die schmalen Eingnge in die drei Buchten waren durch Steindmme noch enger gemacht, so da sie durch Ketten gesperrt werden konnten. So wurde das See-Athen" geschaffen. Gar zu gern htten die Spartaner diese Befestigungen hintertrieben. Hatten sie sich auch darein ergeben, da Athen die Vorherrschast zur See ausbte, so wollten sie doch die Fhrerschaft auf dem Lande behalten, und ein starkbefestigtes Athen wre ihnen in dieser Hinsicht sehr hinderlich ge-Wesen. Sie verboten deshalb den Bau der Ringmauer, aber Themistokles begab sich persnlich zu ihnen, und während er listig die Verhandlungen der ihre verweigerte Einwilligung in die Lnge zog, wurden in Athen unter Aufbietung aller Arbeitskrfte die Mauern vollendet. Weil die Flotte im Jahre 480 Athen gerettet und auch Athens Bedeutung zur See be-grndet hatte, wurde es Themistokles leicht, es durchzusetzen, da die Flotte weiterhin jhrlich um zwanzig Dreiruderer vermehrt wurde; auch verschaffte er der vierten Brgerklasse, die fr Athens Seemacht von so groer Be-beutung geworden war, das volle Brgerrecht und damit die Zulassung zu den hheren Staatsmtern und befrderte das Anwachsen der Bevlkerung namentlich in der Hafenstadt Pirus, indem er die sich dort ansiedelnden Fremden, die Metken, von dem Kopf- und Schutzgelde befreite, wenn sie auf der Flotte als Matrosen oder Seesoldateu dienten. Dadurch wurde nicht nur die Bevlkerung der verdeten Stadt in kurzem viel zahlreicher, auch Handel und Industrie wurden schwungreicher betrieben, und der all-gemeine Wohlstand des Staates stieg zu einer bedeutenden Hhe. Die ganze ffentliche Wirksamkeit des Themistokles war somit auf Hebung Athens und auf Schwchung Spartas gerichtet; aber so Bedeutendes er

4. Das Altertum - S. 79

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
79 brechen und zum Besten des Volkes die Solonische Verfassung weiter auszubauen. (509.) Um in Zukunft Volksunruhen vorzubeugen, verlieh Klisthenes im volksfreundlichen Sinne den unteren Volksklassen durch eine neue Einteilung der athenischen Brger noch mehr politische Rechte als sie durch die Solonische Gesetzgebung zugewiesen erhalten hatten, was nur durch Schmlerung der Rechte der Angehrigen der ersten Vermgensklasse, also vorzugsweise der Adligen, geschehen konnte. Ganz besonders wurde die Macht der Archouten geschwcht, die nicht mehr durch Wahl sondern durch Losentscheidung unter den Bewerbern oder Befhigten zu ihrem Amte kamen. Viele von ihren Amtsbefugnissen wurden dem aus 500 Mitglieder vermehrten Rat bertragen; ebenfalls wurde die Zahl der Volksrichter (Heliasten) vergrert, die fortan alle Erkenntnisse der Thesmotheten zu prfen hatten. Dem dritten Archonten, dem Polemarchen, dem bisher die Leitung der auswrtigen Angelegenheiten, des Kriegswesens wie der Befehl des Heeres zugestanden hatte, wurde ein Kollegium von zehn Mnnern, die Strategen, zur Seite gestellt; ihm verblieb nur der Vorsitz im Kriegsrat, der auszeichnende Platz im Heere an der Spitze des rechten Flgels und einige besondere Ehren. Der Tyrannis wurde vorgebeugt durch das Scherbengericht. Alljhrlich oder nach Bedrfnis wurde die Volksver-fammlung vom Rat gefragt, ob Grund zur Verbannung eines Brgers sei. Wenn diese Frage bejaht wurde, so wurde eine Abstimmung anbe-rumt, bei der der Name des gefhrlichen Mannes auf einen Scherben (Ostrakon) geschrieben wurde. Aber zehntausend Stimmen waren ntig, um die Verbannung auf zehn Jahre auszusprechen. Der Verbannte mute sich in einer bestimmten Entfernung von Athen aufhalten, konnte aber jederzeit durch einen Volksbeschlu zurckgerufen werden. Auch blieben ihm Ehre und Vermgen ungefchdigt. Durch diese durchgreifenden Neuerungen des Klisthenes wurde die Herrschaft der Reichen, die Timokratie, vllig verdrngt und an ihre Stelle die vllige Volksherrschaft, die Demokratie, gefetzt. Nach den Zeiten der Unruhen und inneren Zwistigkeiten folgten nun in Attila die schnen Tage des inneren Friedens. Allenthalben gab sich ein regsames Leben kuud. Whrend die lndliche Bevlkerung im freien Besitz des Bodens dem Feld- und Gartenbau fleiig .oblag, den Weinstock und den lbaum emsig pflanzte, widmeten sich die Bewohner der Städte dem Handwerk und der Kunst, und die Kstenbewohner trieben Rhederei, Fischfang und Kleinhandel. Aber weder der Ertrag des wenig fruchtbaren Bodens noch das erst in der Ent-Wickelung begriffene Handelsleben brachten schnellen Reichtum; beide reichten

5. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 210

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
210 Anhang. Giniges aus der Volkswirtschaftslehre. (Siehe Dr. A. Giese, Deutsche Brgerkunde, S. 95 ff.) Die Wirtschaftsstufe des Ackerbaues. Sie entsteht, wenn das se-Haft gewordene Hirten- und Nomadenvolk neben der Viehzucht den Ackerbau als Haupterwerbsquelle hat. Die Sehaftigkeit fhrt zur Er-richtuug fester Wohnsttten. Gemeinde- und Privateigentum scheiden sich, und zu seinem Schutz bildet sich das Gemeinwesen, der Staat heraus. Es entstehen Stnde, Freie und Unfreie. Die Arbeitsteilung beginnt insofern, als in den einzelnen Wirtschaften (Hfen) die Unfreien die erforderlichen Bekleidungsstcke, Wirtschaftsgerte u. s. w. fr ihre Herren herstellen. Kaufleute fehlen. Es werden Tauschgeschfte mit Vieh oder Bodenerzeugnissen gemacht. Das Vieh ist der Mastab des Wertes. Deutschland steht in dieser Entwickelung bis zum 10. und 11. Jahrhundert, also bis zur Stdtebildung. Die Wirtschaftsstufe des Gewerbes und Handels. Sie entwickelt sich, wenn neben dem Ackerbau die gewerbliche Arbeit, der Handel und der Bergbau selbstndige Erwerbs- und Verufszweige werden. Jetzt Teilung der Arbeit und Scheidung der Bevlkerung in Land- und Stadtbewohner. Die Städte werden Marktpltze. Produktion und Konsumtion.. Das Geld wird allgemeines Tausch mittel und Preis-Mastab, ein neues Vermgensobjekt, Produktionsmittel und als Leihmittel eine neue Einnahmequelle. Durch Handel und Gewerbe nderte sich die Ordnung der sozialen Klassen. Gebnrts- und Geldaristokratie. Vermgens-klaffen. Neben die krperliche tritt die geistige Arbeit. Produktion in Kunst und Wissenschaft. Frderung des Volkslebens auf allen Ge-bieten. Auf dieser Stufe der Entwickelung verharrt Deutschland bis zum 19. Jahrhundert, wo infolge der Produktion mit Maschinen die neue Wirtschafts-stufe der Industrie entsteht. Auch folgende mehr ins einzelne gehende in Gieses Brgerkunde sind zu bercksichtigen: 68. Die Stufen des Tauschverkehrs: Natural-, Geld- und Kreditwirtschaft. 69. Der Preis und seine Faktoren. 70. Das Geld. 71. Die Mnze. 72. Ersatzmittel des Geldes.

6. Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt - S. 207

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
207 eigenen Staaten beseitigt hatte, machte sich in den folgenden Jahren zu-nchst das Bedrfnis geltend, die vielen kleinen Gebiete, die in seine sehr weit sich ausdehnende und darum schwer zu bewachende Zollgrenze ein-schnitten oder von ihr umschlossen waren, in diese hereinzuziehen. Als dies glcklich vollbracht war, traten seit 1828 auch grere deutsche Staaten dem preuischen Zollsystem bei; zuerst 1828 das Groherzogtum Hessen-Darmstadt ^), dann nach und nach bis 1842 Kurhessen (1832), Bayern, Wrttemberg, Knigreich Sachsen und die thringischen Staaten (1834), Baden, Nassau, Frankfurt a. M. (1836), Braunschweig, Luxemburg und das Frstentum Lippe (1842), endlich im Jahre 1851 auch Hannover. Innerhalb des Zollvereingebietes, das 9000 Quadratmeilen mit 35 Millionen Einwohnern umfate, herrschte Handelsfreiheit, die heimische In-dustrie wurde durch einen mchtigen Schutzzoll geschtzt und auch auf die Kolonialwaren ein Finanzzoll gelegt. Der Ertrag der Auenzlle wurde nach Magabe der Bevlkerung unter die Staaten des Zollvereins verteilt. Zwar waren es lediglich materielle Interessen, die diese Vereinigung deutscher Staaten unter Preuens Fhrung ins Leben riefen, und auch ihre Folgen machten zunchst nur auf materiellem Gebiete sich geltend. Handel, Verkehr und Gewerbe nahmen einen berraschenden Aufschwung. Die deutsche Handelsflotte begann mit der englischen und amerikanischen zu wetteifern. Aber auch eine gesteigerte innerliche und geistige Annhe-rung konnte bei so gehobenem Verkehr um so weniger ausbleiben, als man das Bedrfnis hierzu berall lebhaft empfand und unter den gemeinsamen Leiden, die man im politischen Leben erduldete, das Gefhl der Zusammen-gehrigkeit wieder erwacht und erstarkt war. b) Preußen. Friedrich Wilhelms Iii. landesvterliche Regierung 18151840. Nach Beendigung der Freiheitskriege hat Friedrich Wilhelm noch 25 Jahre sein Land in Segen regiert. Er richtete sein Hauptaugenmerk auf die Verwaltung des Landes. Vor allem galt es, die neu erworbenen Landesgebiete mit den alten organisch zu verbinden und die Bewohner der alten und der neuen Gebiete mit dem Gefhl ihrer Zusammengehrigkeit zu erfllen. Das war eine schwierige Aufgabe; denn die Lnder, die Friedrich Wilhelm auf dem Wiener Kongre erhielt, hatten in den Zeiten des alten deutschen Reiches unter mehr als hundert Obrigkeiten gestanden *) Der Zoll- und Handelsvertrag zwischen Preußen und Hessen-Darmstadt vom 14. Februar 1828.

7. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 36

1886 - Danzig : Gruihn
— 36 — Landrückens und zuweilen mit schönen Eichenwäldern bestanden ist. — Das Klima ist feucht und häufig nebelig, aber milder als in England und an der deutschen Ostseeküste. Vornehmlich gedeihen Buchen, Eichen, Birken, Weiden und Getreide. Der Fischfang ist an Jütlands Nord- und Westküste bedeutend. — Die Bewohner sind germanischer Abkunft und gehören größtenteils zur lutherischen Kirche. Das Schulwesen steht auf einer hohen Stufe. Kopenhagen (270), auf Seeland, am Sund, Haupt- und Residenzstadt. Odense, auf Fünen. F r ed ericia, auf Jütland, am kleinen Belt. — Aar-huus, auf Jütland, am Meere. Reykjavik ist der Hauptort Islands. Die Insel Island (d. i. Eisland) liegt in der Nähe des Polarkreises und bildet ein mit Gletschern und ewigem Schnee bedecktes Hochland. Nur an den Küsten haben sich Menschen angesiedelt, welche vom Fischfang, von der Viehzucht, dem Fang der Eidergänse und anderer wilder Vögel leben. Island hat viele heiße Quellen; die bedeutendste derselben ist der große Geysir, der gewaltige Wasserstrahlen empor-schleuvert. Im Innern der Insel befinden sich die Vulkane: die Hekla und die Krabla. 29. Großbritannien und Irland. In Europa: 315000 qkm; 36 Mill. Eiuw. Grenzen: Der atlantische Ocean im W. und N., die Nordsee im Ö., der Kanal la manche im S. — Boden: In England und Irland ist die Ebene, in Schottland das Gebirge vorherrschend. Das Gebirge von Wales lwähls) im W. Das Peakgebirge (pik) im nördlichen England. Das schottische Hochland. Flüsse: Die Themse, der Severn (ßeweru) und der Humber (hömbr) in England. — Klima, Erzeugnisse und Erwerbszweige: Großbritanniens Klima ist gemäßigt, die Feuchtigkeit der Luft und die Regenmenge bedeutend. Schnee fällt meist nur im schottischen Hochlande. — Es gedeihen alle Früchte Deutschlands,: der Wein gelangt aber nicht zur Reife. An der Westküste Irlands wachsen Unter dem Einfluß der Wärme des Golfstroms tropische Gewächse im Freien. Ackerbau und Viehzucht sind musterhaft. Sehr bedeutend ist der Heringsfang an der schottischen Nordküste. Die unermeßlichen Eisen- und Steinkohlenlager Englands bringen reichen Gewinn. Berühmt und zahlreich sind die Fabriken. — Großartig ist der Seehandel, welcher sich über die fernsten Meere erstreckt und durch große Flotten unterstützt wird. — Die Bewohner Euglauds sind größtenteils germanischer Abkunft. Die Schotten sind Kelten. In England und Schottland herrscht Sacegrejz Fccroer

8. Grundzüge der Geographie und Geschichte für Volksschulen - S. 41

1886 - Danzig : Gruihn
— 41 — liegen Höhen des Ardennenwaldes. — Das Klima ist gemäßigt. Erwerbszweige.- Landwirtschaft und Viehzucht stehen in hoher Blüte. In der Nordsee wird der Heringssang betrieben. Das Land ist reich an Eisen und Steinkohlen. — Flüsse: Diescheld e mündet in die Nordsee; die Maas vereinigt sich in Holland mit dem Rhein. — Die Bewohner der Tiefebene sind Vlämen (Germanen); in den Ardennen ist die Bevölkerung französisch. Brüssel (400), Hauptstadt, berühmt sind die Brüsseler Spitzen. Südlich von der Stadt liegt das Schlachtfeld von B e l l e -Alliance undw aterloo. Ostende, Seebad. Gent, a. d. Schelde. Antwerpen, a. d. Schelde, ist die Hauptfestung des Landes. Lüttich, a. d. Maas, Universität. 34. Das Königreich Holland oder der Niederlande mit dem Gro Herzogtum Luxemburg. 35000 qkm; 41/g Mill. meist reformierte Einw. Grenzen: Die Nordsee mit dem Znidersee (säu-) im N, Hannover, Westfalen und die Rheinprovinz im O., Belgien im S., die Nordsee im W. — Boden: Holland ist eine Tiefebene. Der Boden liegt meist so tief, daß er durch Kanäle entwässert und durch Dämme gegen das Meer geschützt werden mußte. Im südlichen, getrennt liegenden Teile Luxemburgs liegt ein Teil der Ardennen. — Flüsse. Der Rhein mit seinen Mündungsarmen Waal, Leck, alter Rhein, Vecht, Assel (eissel). Die Schelde mündet in der Oster- und Westerschelde in die Nordsee. — Das Klima ist gemäßigt. Erwerbsquellen sind: Ackerbau, Viehzucht, Heringssang, Schiffsbau und Seehandel. — Die Bewohner Hollands sind Deutsche, und ihre Sprache ist ein niederdeutscher Dialekt. Die Holländer zeichnen sich durch Fleiß, Ausdauer und Reinlichkeit aus. Amsterdam (360), am 2) fei), dem innersten Winkel des Zuidersee, ist die Hauptstadt, auf Pfählen erbaut und von vielen Kanälen durchschnitten. Haarlem, treibt in Europa den ausgedehntesten Blumenhandel. Haag, Residenz, mit lieblichen Anlagen. Leyden, am alten Rhein, mit einer Universität. Rotterdam, an der Maas.- Utrecht, am alten Rhein. — Das Grotzherzogtum Holläudisch-Lttxemburg ist ein unabhängiger, für neutral erklärter Staat. Der König der Niederlande ist der jedesmalige Großherzog desselben. Die Bevölkerung ist fast ganz deutsch. — Luxemburg, Hauptstadt. 35. Österreich-Ungarn. 624000 qkm; 38 Millionen Einwohner. Grenzen: Das Königreich Sachsen, die Provinz Schlesien und Rnß- Nsepestl Ande Hel Ütest O H D 0 Bertsv- Br'uyae A'/Z hf H Äj.iv Vttst'// .Jvamlyi 2..: # j7 ’/fc ~ o£Uillo/i Arlon% ujce/hkc/. een vrtch Os fl. L. v. Gr

9. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 33

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
33 welche hier auf der Fahrt nach Indien und dem fernen Osten anlegen, um Post und Reifende aufzunehmen. Tie Inseln. In Sizilien ist neben reichem Weizenbau schon die An- pflanzung von Baumwolle und Zuckerrohr möglich. In manchen Gegenden hört die Gartenernte gar nicht auf. Da gibt es zuerst Erdbeeren und Kirschen, dann Feigen, Aprikosen, Pfirsiche, dann Äpfel, Birnen und Trauben und zuletzt Orangen. Die reichen Schwefelgruben der Insel liefern den meisten Schwefel der Erde. Sizilien hat wie Unteritalien viel unter Erdbeben zu leiden. 1904 wurde die große Stadt Messina durch ein furchtbares Erdbeben zerstört. An der Oftfeite der Insel erhebt sich der Ätna, ein mächtiger, feuerspeiender Berg. Die Hauptstadt ist Palermo (300 000). Sardinien und das französische Korsika sind gebirgig. Die Bewohner der Küsten treiben Fischfang und ver- senden Sardinen und Sardellen. A j a c c i o (Ajätscho) auf Korsika ist der Ge- burtsort Napoleons I. Zwischen Korsika und Italien liegt die erzreiche Insel Elba, wohin Napoleon 1814 verbannt wurde. Die Insel Malta, an der wichtigen Übergangsstelle vom westlichen zum östlichen Mittelmeer ist in eng- lischem Besitz und stark befestigt. Staatliche Verhältnisse. Das Königreich Italien ist nur halb so groß als Deutsch- land, hat aber 35 Millionen Einwohner. Trotz der sorgfältigen Ausnützung und der großen Ergiebigkeit des Bodens vermag Italien für seine zahlreiche Bevölkerung nicht genug Brotgetreide und andere Nahrungsmittel zu erzeugen. Es besitzt ferner keine Kohlen und nur wenig Eisen; darum kann sich seine Industrie aus eigenen Mitteln nie so hoch entwickeln, um die zahlreichen Bewohner des Landes zu ernähren. Hunderttausende sind daher alljährlich gezwungen, vorübergehend oder dauernd auszuwandern. Auch zu Realienbuch für Volksschulen Bd. Ii. 3

10. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 34

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
34 uns kommen viele italienische Arbeiter, die meist recht bescheiden leben und ihre Er- sparnisse in die Heimat senden. In der Volksbildung steht Italien noch ziemlich weit zuruck. Mit Deutschland rst der Handel sehr lebhaft. Italien führt hauptsächlich Roh- lewe, Obst, Wern und Schwefel aus. Wir liefern ihm Leder-, Web- und Farbwaren. In den letzten Jahren finden die Gold- und Silberwaren aus Pforzheim in Italien großen Absatz und verdrängen die französischen Erzeugnisse. Ebenso werden neuerdings die Strumpfwaren aus Chemnitz den teuren englischen Waren vorgezogen. Steinkohlen können wir nach Italien nicht liefern, da die Bahnfracht zu teuer ist. Eine große Ein- nahme (jährlich 240 Millionen Mark) bringen den Italienern die Scharen von Reisenden, welche von den Naturschönheiten oder den Kunstschätzen dieses herrlichen Landes ange- lockt werden. Italien war jahrhundertelang in eine Menge kleiner Staaten geteilt. Fast zu gleicher Zeit wie das Deutsche Reich hat es sich zu einem Einheitsstaat zusammen- gefügt und später mit Deutschland und Österreich-Ungarn den Dreibund geschlossen. In dem nahen Afrika sucht Italien Ansiedlungsland für seine wachsende Bevöl- kerung. Es besitzt bereits am Roten Meer eine Kolonie, und 1911 erwarb es im Kriege mit der Türkei Tripolis in Nordafrika. x 3. Die Pyrenäenhalbinsel. Lage. Die Pyrenäenhalbinsel ist der am weitesten nach Süden vorgeschobene Teil Europas. Sie gleicht in ihren Umrissen einem Fünfeck und erscheint fast inselartig vom europäischen Festland getrennt, da die schmale Land- verbindung im Nordosten durch die schwer übersteigbare Gebirgsmauer der Pyrenäen ausgefüllt wird. Im äußersten Süden ist das Land nur 16 km von Afrika entfernt; an dieser Stelle setzten einst die Araber nach der Halbinsel über. Die Lage des Landes am Mittelmeer und am Atlantischen Ozean regte die Küstenbewohner frühzeitig zur Seeschiffahrt an; von hier aus wurde Amerika entdeckt und der Seeweg nach O st i n d i e n gefunden. Die Küste ist jedoch sehr schwach gegliedert, daher stehen die inneren Teile des Landes mit dem Meer wenig in Verbindung; da zudem nur wenige Inseln vorhanden sind, steht Spanien im Handel und in der Seeschiffahrt hinter Italien und Griechenland zurück. Der mittlere Teil der Halbinsel wird ganz von einem Hochland ausgefüllt, dem im Norden und Süden hohe, bis über die Schneegrenze reichende Gebirge vorgelagert sind. In das Hochland eingesenkt sind das Becken des Ebro und die zum Ozean geöffnete Andalusische Tiefebene. Auch an den Küsten breiten sich kleinere Ebenen aus. 1. Schroff und kühn steigen die unwegsamen Pyrenäen empor. Gletscher und Schneefelder bedecken die höchsten Gipfel. Da es an Längstälern fehlt und die Pässe sehr hoch liegen, ist die Verbindung zwischen den beiden Seiten des Ge- birges nicht so bequem wie in den Alpen. Nur am Westrand und an der Ostserte führen Eisenbahnen von Frankreich nach Spanien. Durch das Tal von Ron- c es v alles (Dornental) zogen deutsche Stämme während der Völkerwan- derung nach Süden und später die Mauren bei ihrem Einfall in das Franken- reich nordwärts. Die Südseite des Gebirges ist kahl und fast unangebaut. Am Westende der Pyrenäen finden sich bei Bilbao ergiebige Erzlager, die für die Kruppsche Kanonenfabrik ausgebeutet werden. 2. Das Tiefland des Ebro, ein ehemaliges Seebecken, ist auf allen Seiten von Gebirgen umgeben und hat vollständiges Landklima. Der Boden ist zum Teil salzhaltig und wegen des Regenmangels und der sommerlichen Trockenheit auf weite Strecken baumlos oder gar ohne Pflanzenwuchs. Wo dagegen das Land
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